Kreuzweg

Die Bildtafeln des Kreuzweges aus der Kapelle der ehemaligen Herz-Jesu-Heimens in Heimenkirch waren im Dachboden der Pfarrkirche gelagert und wurden bei der Jubiläumsausstellung „150 JAHRE PFARRKIRCHE ST. MARGARETA HEIMENKIRCH“ im Pfarrheim am 30. September 2007 der Öffentlichkeit gezeigt.

Im März 2008 wurden sie dem Alten- und Pflegeheim Fink in Heimenkirch als Leihgabe für die dortige Kapelle zur Verfügung gestellt.

Die Tafeln verbleiben im Besitz der kath. Kirchenstiftung St. Margareta Heimenkirch.
Die Bildtafel mit der 13. und 14. Kreuzwegstation war nicht mehr auffindbar.

Heimenkirch, 10. Juli 2008
Das kath. Pfarramt St. Margareta

Die Kapelle im Pflegeheim in Heimenkirch

Patrozinium: xxx

Am 1. Juni 1910 sind die ersten Schwestern des Ordens der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul in Augsburg nach Heimenkirch gekommen und betreuten hier sechs Jahrzehnte die Kranken und Bedürftigen. Auch damals waren schon Pflegebedürftige und ältere Menschen dort untergebracht, aber auch Waisenkinder und Behinderte. Die Ordensfrauen wurden voller Freude „von den Spitzen der Behörde am Bahnhof empfangen“. Am 11. Juni 1910 wurde die Kapelle von Pfarrer Högel in aller Stille eingeweiht. Er war in jener Zeit Pfarrer in Heimenkirch.

Baubeginn des Krankenhauses – und damit auch der Kapelle – war 1909, Fertigstellung 1910.
1954 wurde die Kapelle vom Malermeister Robert Huber – der im übrigen auch den Hintergrund unserer Osterrieder Krippe gestaltet hat – einer Renovierung unterzogen. Eine weitere Erneuerung erfolgte 1967, wiederum durch das Malergeschäft Huber in Heimenkirch. „Hier holt sich der Besucher die Kraft, um Krankheit, Leider und sonstige Widerwärtigkeiten des irdischen Lebens tragen zu können“, ist in einem Artikel von 28. Februar 1967 zu lesen. Mit Sicherheit gehörten zu den Menschen die sich hier Kraft holten auch die Verwundeten, die im Ersten Weltkrieg dort im Reservelazarett untergebracht waren.

Geschlossen wurde das Heimenkircher Krankenhaus am 30. September 1978. Das Bayerische Rote Kreuz erklärte sich bereit, das Gebäude zu übernehmen und dort ein Altenpflegeheim einzurichten.
1979 wurde beschlossen, das Angebot anzunehmen. Die Gemeinde schenkte dem BRK das Krankenhausgebäude. 1981 waren die Umbauten zum „BRK-Altenpflegeheim Heimenkirch“ fertiggestellt. Diözesanbischof Dr. Josef Stimpfle besuchte im Oktober das nach zwei Jahren Umbauzeit fertiggestellte Heim und segnete das Gebäude und dessen zukünftiges Personal.

Umgebaut wurde aber nicht nur das weltliche Haus. Auch das angegliederte Gotteshaus hatte man renoviert und vergrößert. Die Kapelle sollte nicht nur den Heimbewohnern dienen, sondern auch evangelischen Gläubigen und Anhängern anderer Konfessionen Gotteshaus sein. Begründung hierfür war, dass auch die Hilfsorganisation BRK eine überkonfessionelle Einrichtung sei. Neu gestaltet wurde die Kapelle diesmal durch den Allgäuer Bildhauer Otto Kobel, der Altes und Neues zu einer zeitgerechten Symbiose verband. So wurde unter anderem die Stuckdecke im Orginal belassen, der Altartisch aber modern gestaltet.

Bis zur Fertigstellung des Leichenhauses unterhalb der Kirche (1971) waren die Verstorbenen in dem Raum unterhalb der Kapelle aufgebahrt.

Am 1. Oktober 2002 hat die Familie Fink aus Weiler vom BRK das Pflegeheim und damit auch die Kapelle übernommen. Geblieben ist, dass das kleine Gotteshaus auch von evangelischen Gläubigen mit genutzt wird.

Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, dass in der Kapelle des Pflegeheimes jeden Dienstag um 9.30 Uhr eine hl. Messe gefeiert wird, wobei auch Teilnehmer von außerhalb immer herzlich willkommen sind. Darüber hinaus ist die Kapelle der Ort des alljährlichen „Jericho-Gebetes“. Dabei handelt es sich um ein siebentägiges ununterbrochenes Gebet vor dem Allerheiligsten (= Christus in Brotsgestalt in der Monstranz gegenwärtig). Es beginnt mit der hl. Messe am Freitag nach Fronleichnam und endet mit der feierlichen Messfeier am Freitag darauf, am Herz-Jesu-Fest.

Seit 2008 gehören zur Ausstattung der Kapelle vier Kreuzwegtafeln aus der ehemaligen Herz-Jese-Heim-Kapelle.