Lichterprozession zur Lourdesgrotte
Wie im Protokollbuch der Kirche vom 1. Oktober 1944 festgehalten ist, legte die Pfarrgemeinde Heimenkirch unter Pfarrer Schwenger das „feierliche Versprechen“ ab „jedes Jahr am Sonntag nach dem Fest Maria Namen (12. September) die Mutter Gottes in besonderer Weise durch einen feierlichen Gottesdienst und abends durch eine Lichterprozession zur Lourdes-Grotte zu ehren, wenn unsere Gemeinde durch den jetzigen Krieg verschont bleibt.“ Die Mutter Gottes hat das Flehen der Gläubigen erhört. Zwar sind etliche Männer der Gemeinde an den verschiedensten Kriegsschauplätzen gefallen oder wurden vermisst, der Ort selbst ist aber verschont geblieben. Die erste Lichterprozession fand am 16. September 1945 „abends ½ 8 Uhr“ statt, „mit Feier zu Ehren der B.M.V.“ (Beata Maria Virgo lat.: »Gebenedeite Jungfrau Maria«), sowie mit Predigt und Prozession zur Grotte.
Diesem Gelöbnis kamen auch heuer, 80 Jahre später, über 70 Gläubige nach. In einer feierlichen Andacht wurde der Geburt Mariens gedacht und ihrer Rolle als Bindeglied zu Gott. Pfarrer Helmut Wißmiller verglich sie mit einem guten Hausgeist, der sich immer um alles kümmert und sich der Sorgen aller annimmt. „Sie lässt auch uns nicht im Stich und nimmt sich der Belange der Menschen an.“ Und er verdeutlichte: „Maria ist die Königin des Friedens.“ Litaneien für Gerechtigkeit und Frieden wurden gebetet und die Heilige Maria als Fürsprecherin bei Gott angerufen. Begleitet von der Organistin Lore Schweinberger wurden Marienlieder gesungen. Nach der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments machten sich die Gläubigen mit ihren Kerzen auf den Weg zur Lourdes-Grotte, wobei der freudenreiche Rosenkranz gebetet wurde.
Beim Aufgang zur Lourdes-Grotte wurden sie von der Musikkapelle unter Leitung von Florian Ess empfangen, die auch den weiteren musikalischen Teil der Lichterprozession bestritt. Auch hier wurden Gebete und Lieder zur Mutter Gottes geschickt. Pfarrer Wißmiller erläuterte die Lourdes-Grotte, die vor 135 Jahren erbaut wurde. Er erklärte, dass die Figur bei dem kleinen Altar die Heilige Bernadette von Lourdes darstellt. Am Ende der Marien-Prozession gab er bekannt, dass es in der Pfarrei Heimenkirch noch ein weiteres Jubiläum gibt: Pater Manoj Kurjakose ist heuer seit zehn Jahren in der Pfarreiengemeinschaft. Pfarrer Wißmiller dankte ihm für seine unermüdliche seelsorgerische Tätigkeit in all den Jahren.
Text und Fotos: Angela Feßler









Kiga Don Bosco
Angela Feßler
Markus Reichart 

