Die Kapelle in Heimen

Patrozinium: St. Wendelin am 20. Oktober

Erbaut ab 1861 auf dem Grundstück Felix Müller, ohne Genehmigung unter dem Vorwand „nur einen Stadel zu bauen“.
Einweihung durch Pfarrer Schweinberger 1863 und Schlüsselübergabe an den Mesner Xaver Schlachter (Mesner bis 1904).

Im Jahre 1902 wurde die Kapelle vom Blitz getroffen, jedoch konnte der Brand durch schnelles Handeln der Anwohner gelöscht werden.

Im Januar 1918 wurde die Glocke für den Krieg abgeliefert und durch Spenden der Heimener und Schrundholzer 1920 eine neue angeschafft. Diese Glocke musste im April 1942 wiederum für den Krieg geopfert werden. 1945 nach Ende des 2. Weltkrieges beschaffte Ferdinand Frick mit Butterspenden eine Ersatzglocke aus Stahl, die 1949 durch die jetzige Turmglocke mit der Inschrift „Hl. Josef, bitte für uns“ ersetzt wurde. Pfarrer Mannsnetter hatte diese Glocke zusammen mit den Kirchenglocken von Opfenbach besorgt und am 18.03.1949 feierlich eingeweiht.

Das Schmuckstück der Kapelle ist der kleine barocke Altar aus dem 17. Jahrhundert mit dem Bild der schmerzhaften Muttergottes mit ihrem Sohn vor der Grablegung. Zwei Engel als Figuren halten das Schweißtuch der Veronika und das Kreuz. Im Oberteil des Altars ist das Bild des Hl. Wendelin, Schutzpatron der Hirten und Bauern, dem diese Kapelle geweiht ist zu sehen.

In den Seitennischen stehen als Figuren der Hl. Josef und die Muttergottes mit dem Jesuskind. In zwei großen Bildern ist die schmerzhafte Muttergottes und der dornengekrönte Heiland dargestellt. Der Kreuzweg ist in Bildern vorhanden.

Die Kapelle wurde mehrfach renoviert. 2009 wurde durch einen Astbruch der Kapellenlinde die Eingangsseite stark beschädigt.
Mit viel Eigenleistungen und Eigenmittel des Kapellenvereins wurde die Kapelle, vor allem der Turm- und Eingangsbereich wieder instandgesetzt.

Bei dieser Maßnahme wurde vom Denkmalamt angewiesen, dass die alte Stahlglocke von 1945 vom Dachboden aus statischen Gründen entfernt werden muss. Der Vorsitzende des KPV, Berta Fink, machte daraufhin den Vorschlag diese Glocke bei der Kapelle als Andenken an diese Zeit aufzustellen. Dieses Vorhaben wurde durch eine Spende der Volksbank eingeleitet und durch Eigenleistungen, sowie durch die großzügige Unterstützung der Künstlerwerkstatt Elke Bader im Sommer 2013 vollendet. Mit dieser Maßnahme, Aufstellung der Glocke, wurden auch die Außenanlagen mit Pflasterungen erweitert und teilweise erneuert.

Im Mai 1988 wurde der Kapellenverein „St. Wendelin Heimen e.V.“, mit der Aufgabe den Erhalt der Kapelle zu sichern gegründet.
1992 wurde das Grundstück, auf dem die Kapelle steht, notariell an den Kapellenverein übertragen. Die Eigentümer Ignaz und Theresia Kennerknecht machten eine Schenkung an den Verein.

In der Kapelle St. Wendelin wird jeden Monat ein Rosenkranz gebetet. Im Monat Mai wird eine Maiandacht gefeiert. Am 20. Oktober findes jährlich eine Hl. Messe zum Patrozinium H. Wendelin mit anschließender Generalversammlung statt. Kapellenfeste mit Feldmesse wurden in der Vergangenheit mehrfach abgehalten.

20.10.2013 – Jubiläum mit dem Patroziniumfest Hl. Wendelin
150 Jahre Kapelle St. Wendelin und 25 Jahre Kapellenverein „St. Wendelin Heimen e.V.“

Baure mieget kuine Bürokraten – Und des au scho vor 150 Johr it. Um dia Kapelle ganz unbürokratisch baue kinne, hot ma gar niemand gseit, was as wird.
Wo denn der Amtmann kummt, zum näse, saget dia Huimener blos – des git an Waage-Schopf. Fertig gschwätzt und witer gschaffet!