Quelle:
Franz X. Schmid, Katholische Pfarrkirche St. Margareta Heimenkirch,
32 Seiten, 30 Abb., Format 13,6 x 19 cm, 1. Auflage 2015,
Kunstverlag Josef Fink, ISBN 978-3-89870-920-0

Die Kirche in Heimenkirch

Patronzinium: St. Margaretha am 20. Juli

Die Heimenkircher Pfarrkirche St. Margareta wurde 1857 eingeweiht und ist von imponierender Größe und harmonischer Schönheit. Die Außenmaße betragen 49 m in der Länge, 18 m in der Breite und 23 m in der Höhe. Der sechsgeschossige quadratische Spitzturm mit segmentbogigen Schallfenstern ragt mit dem schindelbedeckten Dach 43 m in die Höhe. Das 3 m hohe Kreuz mit Wetterhahn bildet den Abschluss.

Geschichte
Das Wappen der Gemeinde Heimenkirch aus dem Jahr 1937 zeigt eine in blauem Feld auf grünem Boden stehende silberne Kirche mit Spitzturm, beide rotbedacht. Über dem Langhaus schwebt ein spitzer, silberner Stulphut, dessen Gupf mit einem schwarzen Schrägbalken belegt und mit einem silbernen Reiherfederbusch besteckt ist. In diesem Wappen sieht die Gemeinde ihren Namen versinnbildlicht. In einer St. Galler Urkunde von 1275 wird erstmals der Name Heimenkirch als „Haimenkilch“ genannt. Wann in Heimenkirch eine erste Kirche gebaut wurde, ist aus Mangel an Urkunden nicht nachweisbar. Es dürfte jedoch bereits in der Zeit der ersten Missionierung durch die St. Galler Mönche gewesen sein. Schon in der Karolingerzeit wird Heimenkirch als Lehen des Stiftes Kempten angenommen. Bei der Sanierung des Kirchturms stieß man 1989 auf menschliche Gebeine. Eine C-14-(Radiokarbon)-Untersuchung konnte diese in die Zeit zwischen 1100 und 1200 datieren. Der Turm wird über einem vorher bestehenden Gräberfeld gebaut worden sein, bei dem eine schlichte Holzkirche gestanden haben mag. Weil sie zu klein geworden war, musste sie beispielsweise 1793 um 17 Schuh (etwa 12 m) verlängert werden. Gleichzeitig wurde die Empore vergrößert. Anstelle des bisherigen Schindeldaches bedeckte man die Kirche jetzt mit Ziegeln. Die Ausstattung der Kirche wurde mehrfach ergänzt, 1806 eine neue Orgel mit 10 Registern angeschafft.

Der Neubau
Am 26. September 1828 besuchte erstmals mit Bischof Ignaz Albert Rigg ein Bischof Heimenkirch. Der Bischof verfügte wegen selbst erlebten Platzmangels den Bau einer neuen Pfarrkirche. Die Pfarrei tat sich finanziell schwer mit der im Auftrag des Bischofs getroffenen Anordnung des bischöflichen Generalvikariats vom 24.11.1828. Die räumliche Lösung bestand darin, Pfarrhof und Zehentstadel abzubrechen, um Platz für die neue Kirche zu schaffen. So konnte die Kirche, die bisher an der Südseite des Kirchturms stand, auf dessen Nordseite verlegt und in der gewünschten Größe gebaut werden. Am 09.06.1842 erfolgte die Grundsteinlegung durch Dekan Jakob Prinz aus Lindenberg. Die Pläne für diesen aufwändigen Kirchenbau hatte Baumeister Xaver Ohmayer aus Manklitz bereits 1835 gefertigt. Sein Sohn Joseph führte den Bau weiter. Nach vier Jahren Bauzeit konnte der Dachstuhl aufgesetzt werden. Das Bischöfliche Ordinariat erteilte am 16. März 1845 die Genehmigung zur Abhaltung eines Gottesdienstes in der noch ohne jegliche Ausstattung dastehenden neuen Kirche, nachdem sie eine einfache Weihe erhalten hatte. Nach Plänen des königlichen Kunstbauausschusses in München wurden der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre angefertigt. Die Altaraufbauten lieferte Schreinermeister Franz Joseph Epple aus Mellatz, die Schnitzereien kamen von den Münchner Bildhauern N. Sickinger und Franz Osterried. Rechnungen von 1850 und 1851 weisen Osterried auch als Maler der Altarblätter, der Apostelbilder und der 14 Kreuzwegbilder aus. Am 27. September 1857 vollzog der Augsburger Bischof Michael von Deinlein den Ritus der Kirch- und Altarweihe. Der Kirchenmaler Max Bentele erhielt den Auftrag zur Ausmalung der Kirche. Der gebürtige Lindenberger aus dem Kreis der Münchner Nazarenermaler schuf 1864 und 1865 das große Deckengemälde und überarbeitete die Apostelbilder. Schließlich wurde noch eine kleine Orgel vom Memminger Orgelbauer Behler gebaut. In den folgenden Jahrzehnten wird immer wieder über Maßnahmen zur Erhaltung und Verschönerung des Gotteshauses berichtet. 1911 brachte Kirchenmaler Hotter aus Augsburg nach einer von ihm durchgeführten Restaurierung das große Kruzifix am Chorbogen an. Nicht unerwähnt bleiben soll der Bau einer Ölbergkapelle im Jahr 1882. Die große Ölberggruppe wurde von der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München geliefert. Im Zuge umfassender Kirchenrenovierungen von 1987 bis 1993 wurde der Ölberg abgetragen. Heute befindet sich die Skulpturengruppe in einer Kapelle der nahegelegenen Gebetsstätte Wigratzbad.
Die heutige Kirche
Ihre heutige äußere Gestalt und ihr inneres Aussehen erhielt die Kirche bei den großen Renovierungsmaßnahmen der Jahre 1951, 1987–1993 und zuletzt 2009. Drei Eingänge führen in die Kirche: Im Westen gelangt man durch ein spitzbogiges Portal über eine doppelläufige Freitreppe zunächst in die Vorhalle. Zwischen den beiden Treppenaufgängen ist in eine Nische der Außenwand eine bemerkenswerte Kreuzwegszene eingelassen. Im Süden und Norden verbindet je ein kielbogiges Portal mit einer holzgeschnitzten Doppeltür Kirche und Friedhof. Nach dem Betreten findet der Besucher sich in einer knapp 12 m hohen weiten, einschiffigen Halle mit flacher Decke wieder. Fünf symmetrische, spitzbogige, bleiverglaste Fenster auf beiden Seiten geben dem Raum genügend Tageslicht. Jedes Fenster ist wiederum in zwei symmetrische spitzbogige Hälften gegliedert; deren Ränder sind farbig verglast, zwischen den beiden Bögen in der Spitze entfaltet sich eine farbige Kleeblattrosette. Im Westen fügt sich eine geräumige Doppelempore ein, deren obere Etage Platz für die bedeutsame Steinmeyer-Orgel und den Kirchenchor bietet. Im Osten schließt der dreiseitig geschlossene eingezogene Chorraum an. Auf seiner Nordseite ist dem Chor die Sakristei angebaut, auf der Südseite führt eine massive Holztür in den Kirchturm.
Der Chorraum lenkt beim Betreten des Kirchenschiffes sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Unwillkürlich wird der Blick zur Inschrift des Chorbogens hingezogen „Domine dilexi decorem domus tuae et locum habitationis gloriae tuae“ – „O Herr, ich liebe die Zierde deines Hauses, den Ort, an dem deine Herrlichkeit thront“ (aus Psalm 26). Mit dem alttestamentlichen Beter darf sich der Christ heute freuen, dass er bei seinem Besuch im Heiligtum der mitten unter seinem Volk wohnenden „Herrlichkeit“ Gottes begegnet. Das am Chorbogen hängende Kruzifix mit dem überlebensgroßen Christuskorpus ist das eindrucksvolle Zeichen dafür.
Der Altar ist das Zentrum, die Herzmitte einer jeden katholischen Kirche. Seit der letzten Innenrenovierung 1993 bildet der neue Hauptaltar dieses Zentrum. Der Künstler, nach dessen Plänen der Altar geschaffen wurde, ist der Architekt Adolf Zach aus Augsburg. In unserem Falle wirkt der Altartisch wie ein Baldachin über dem Hochgrab der beigesetzten Reliquien. Dieses Hochgrab besteht aus rotem Marmor. In den Altar wurden Reliquien des heiligen Bischofs Simpert und heiliger frühchristlicher Märtyrer eingeschlossen und am 3. Oktober 1993 von Rudolf Schmid, Weihbischof em., in Augsburg konsekriert. Die Wahl des Materials für den Altar, roter Marmor, war vorgegeben durch das aus demselben Material gefertigte Taufbecken. Dieses, eine vorzügliche Arbeit aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, dürfte ebenso noch aus der alten Kirche stammen wie der prachtvolle Osterleuchter. Der Ambo, ebenfalls nach Plänen von Adolf Zach gestaltet, nimmt sowohl im Material als auch in der Form die Vorgaben des Altares auf. Altar, Ambo und Taufstein sind so zu einer sichtbaren Einheit verbunden, die ihren inneren Zusammenhang klar erkennen lässt.

Der neugotische Hochaltar, dessen liturgische Funktion nur noch darin besteht, den Rahmen zu bilden für den Tabernakel, ist durch schmale vergoldete und mit reichem Schnitzwerk versehene Rahmen in drei Flügel gegliedert. Im Mittelteil steht Maria als Königin des Himmels und aller Heiligen auf der Mondsichel über den Wolken. Ihr huldigen musizierende Engel. Zwei weitere Engel tragen einen Korb mit Früchten und Blumen. Unterhalb des Marienbildes sind der goldverzierte Tabernakel und der Thronus zur Aussetzung des Allerheiligsten eingelassen. Im linken Altarflügel steht die Figur der Kirchenpatronin St. Margareta mit der Märtyrerpalme und dem Drachen zu ihren Füßen. Auf der rechten Seite entspricht ihr die Figur des Bistumspatrons St. Ulrich mit seinen Attributen Buch und Fisch. Die Anlage strebt nach oben, wo ein Medaillon mit Christus als König auf der Weltenkugel sitzend in der Spitze des Mittelteils ihren Abschluss bildet.
Zwischen den Chorfenstern sehen wir auf der linken Seite die Figur der Gottesmutter, ihr rechts gegenüber der hl. Joseph. Durch vier spitzbogige, blindverglaste Fenster fällt gedämpftes Licht in den Chorraum und schafft eine andachtsvolle Atmosphäre.
In ihrer Spitze grüßen jetzt wieder wie früher die in warmen Brauntönen gehaltenen Glasmalereien mit den Darstellungen der vier Evangelisten.
Über allem thront in dem 1950 vom Kimratshofener Kirchenmaler Josef Schugg geschaffenen Deckengemälde Christus als Weltenherrscher in der Mandorla mit dem Spruch: „Ego vivo – et vos vivetis“, „Ich lebe – und auch ihr werdet leben“ (Joh. 14,19), noch einmal umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten: der Engel für Matthäus, der Löwe für Markus, der Stier für Lukas, der Adler für Johannes.

Die Gemeinschaft der Heiligen findet ihren Ausdruck in den weiteren figürlichen und gemalten Heiligendarstellungen im ganzen Kirchenschiff. Da sind zunächst die Bilder der zwölf Apostel. Sie sind jeweils paarweise lebensgroß in rechteckigen Rahmen auf goldenem Hintergrund abgebildet, beginnend bereits im Chorraum mit Petrus und Paulus, Andreas und Johannes. Im Kirchenschiff finden wir rechts Jakobus d. Älteren und Philippus, Thomas und Bartholomäus, links Matthäus und Jakobus d. Jüngeren, Judas, Thaddäus und Simon.
An der Seitenwand vor dem linken Seitenaltar finden wir die römische Märtyrerin Philomena, die im 19. Jahrhundert große Verehrung genoss. Ihr gegenüber steht auf der rechten Seite der hl. Sebastian, ein römischer Soldat, dessen Verehrung als Märtyrer katholische und orthodoxe Christen verbindet und an den auch die evangelische Kirche erinnert. Der hl. Sebastian ist der Schutzheilige gegen die Pest. Gerne entzünden die Gläubigen eine Kerze vor der aus der ehemaligen Kirche übernommenen Frühbarock-Madonna unter dem ersten Fenster auf der rechten Seite. Bescheiden im Hintergrund stehen vor der Emporenbrüstung die Eltern der Gottesmutter, Joachim und Anna. Darunter ist auf der linken Seite mit einem Ölbild dem hl. Bruder Konrad ein Denkmal gesetzt. Sein Festtag ist der 21. April. Zwei Gedenktafeln unter der Empore erinnern an die Gefallenen der Kriege von 1870/71 (deutsch-französischer Krieg) und 1805–1815 (napoleonische Kriege).

Die Seitenaltäre
Die Heimenkircher Pfarrkirche wurde noch mit zwei Seitenaltären ausgestattet.
Der linke Seitenaltar zeigt eine ansprechende Weihnachtsdarstellung. Vor einem angedeuteten Stall sitzt die Mutter Maria bei dem neugeborenen Kind, Josef steht rechts dahinter, Hirten knien anbetend davor, in der Höhe halten musizierende Engel das Spruchband mit dem Lobpreis „Ehre sei Gott in der Höhe“.
Der hl. Franz von Assisi und die hl. Elisabeth von Thüringen flankieren den Tabernakel. Auf der Altarmensa steht eine von einer großzügigen Gönnerin gestiftete qualitätsvolle Herz-Jesu-Figur. In der Weihnachtszeit wird vor diesem Altar die kostbare Krippe des Münchner Bildhauers Sebastian Osterrieder (1864–1932) aufgestellt.
In der übrigen Jahreszeit kann man an der Außenwand der Kirche vor dem linken Seitenaltar ein Fatschenkind aus der früheren Pfarrkirche bewundern.
Der rechte Seitenaltar veranschaulicht das Ostergeschehen. Der auferstandene Christus mit der Siegesfahne steht vor dem Felsengrab. Wachsoldaten liegen schlafend am Boden, Engel begleiten die Szene. Hier sind es die beiden Volksheiligen Aloisius von Gonzaga und Antonius von Padua, die an den Seiten des Tabernakels stehen.

Das Deckengemälde
Der Lindenberger Historienmaler Max Bentele erweist sich als vortrefflicher Vertreter der durch tiefe Frömmigkeit gekennzeichneten Nazarenerkunst des 19. Jahrhunderts. Nahezu die ganze Fläche der Decke wird von seinem Gemälde der Himmelfahrt Christi ausgefüllt. Christus schwebt mit ausgebreiteten Armen in einer Mandorla auf Wolken dem Vater im Himmel entgegen, der ihn in einem Kranz von Engeln erwartet. Die Geisttaube stellt das Bindeglied zwischen Vater und Sohn dar. Sechs teils anbetend kniende, teils schwebende, ein Weihrauchopfer darbringende Engel strahlen himmlische Atmosphäre aus. Christus hat den Blick hinunter zu den Menschen gerichtet, die staunend und fragend zugleich zu ihm aufschauen. In der oberen Ebene sind es die elf Apostel mit Maria, in der unteren Männer und Frauen aller Altersstufen, auch ein Kind ist dabei.

Die Kanzel
Ebenfalls geschaffen vom Münchner Bildhauer Sickinger, ist sie ein schönes Zeugnis neugotischer Schnitzkunst. In das Geländer der Stiege ist ein Reliefbild vom reichen Fischfang eingelassen. Im Rankenwerk des Schalldeckels sehen wir ein Medaillon des Guten Hirten, darüber lädt Christus unter einem Baldachin stehend zum aufmerksamen Hören auf Gottes Wort ein. Die Figur ist aus der alten Kirche übernommen.
In den vier Feldern des Kanzelkorbes sind die abendländischen Kirchenlehrer zu sehen: Augustinus mit dem Herz, Hieronymus mit dem Löwen, Gregor mit der Taube, einem aufgeschlagenen Buch, in dem zu lesen ist „Laudate Dominum“ = „Lobet den Herrn“ (Hinweis auf den gregorianischen Choral, der auf ihn zurückgeht), Papststab und Tiara, Ambrosius mit dem Bienenkorb.

Der Kronleuchter
Ein besonderer Blickfang in der Kirche ist der in der Mitte des Kirchenschiffes aufgehängte große Kronleuchter. Wenn in der Osternacht und in der Christmette die 54 echten Kerzen entzündet werden, verbreitet er eine ganz eigene feierliche Stimmung. Leider konnte nicht mehr festgestellt werden, woher dieser Leuchter stammt. Wir wissen nur, dass er von Katharina Prinz, verwitwete Rasch, gestiftet wurde und bis 1911 im Chorraum hing.
Der Kreuzweg
Franz Osterried hatte schon im Rahmen der allerersten Ausstattungsmaßnahmen in der Kirche 1851 die Kreuzwegbilder gemalt. Im Jahre 1905 war man mit ihnen nicht mehr zufrieden und setzte figürliche Kreuzwegstationen vor die Bilder. Diese können heute beim Aufstieg zur Wallfahrtskirche Maria Bildstein in Vorarlberg betrachtet werden, wo 14 kleine Kapellen mit den ehemaligen Heimenkircher Stationen den Weg begleiten. Bei der Renovierung der Kirche St. Margareta im Jahr 1951 hatte man sich wieder auf das Werk Osterrieds besonnen, genau 100 Jahre nach seiner Entstehung.
Die Orgel
Eine Steinmeyer-Orgel aus der bis 2001 bestehenden Oettinger Werkstatt löste 1924 ihre wesentlich bescheidenere Vorgängerin ab. Die Kirche darf sich glücklich schätzen über den kostbaren Besitz. 1933 wurde sie um ein drittes Manual erweitert. Seitdem bringen die rund 2700 Metall- und 250 Holzpfeifen ihre 42 Register zum Klingen. 2009 wurde sie vom Vöhringer Orgelbaumeister Stefan Heiß einer gründlichen Restaurierung unterzogen.

Kirchenglocken von Heimenkirch

Es läuten die fünf Glocken c‘- es‘- g‘- b‘- c“ der Pfarrkirche St. Margareta zu Heimenkirch. Es handelt sich vermutlich um Exemplare der Glockengießerei Gebhard aus Kempten, die am Pfingstmontag 1950 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung geweiht wurden.
Ein wirklich schönes Geläut, das durch die grandiose h° Glocke einen beeindruckenden Gesamteindruck hinterlässt.

Die Innenaustattung ist historisch in bis heute erhalten geblieben.

Die Glocken
Frieden sollten die Glocken künden – und wurden doch selbst immer wieder Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen, mussten dafür herhalten, dass sie zu Waffen umgeschmiedet wurden. Im Auftrag des Kriegsministeriums waren sie 1917 beschlagnahmt worden und mussten abgeliefert werden. Im Jahr 1920 konnten neue Glocken in der Kemptener Zweigniederlassung der Firma Gebrüder Ulrich aus Apolda gegossen werden. Im Zweiten Weltkrieg teilten die Glocken das Schicksal so vieler ihrer Schwestern und mussten erneut abgeliefert werden. 1950 wurden umfangreiche Umbauarbeiten am Kirchturm für den Einbau einer elektrischen Turmuhr ausgeführt – und die Firma Gebhard in Kempten goss fünf neue Glocken. Die Glocken wurden in den Tönen c‘- es‘- g‘- b‘- c“ gestimmt. Sie tragen folgende Schriften und Bilder:
Glocke 1: „Sanct Margareta, Du Jungfrau rein, lass Dir die Spender empfohlen sein“, St. Margareta.
Glocke 2: „Euch, die man fern ins Grab gesenkt, soll mein Klingen Botschaft bringen, dass die Heimat Euer denkt“, Krieger.
Glocke 3: „Das Ave klingt aus meinem Mund zur Morgen-Mittag-Abendstund“, Mutter mit dem Kinde.
Glocke 4: „Friedensglocke, Dein Rufen, Dein Singen: Es möge der Erde den Frieden bringen“.
Glocke 5: „Mein Läuten ruft dem Himmel zu: Herr, gib den armen Seelen Ruh“, Hl. Kreuz.
Dazu steht auf jeder Glocke noch „Jubeljahr 1950 – Pfarrkirche Heimenkirch“.