Die Kapelle in Engelitz
Patrozinium: Hl. Wendelin am 20. Oktober
Jeden Tag pünktlich um 12.00 Uhr unterbricht ein helles Läuten die mittägliche Engelitzer Idylle. Die Glocken der Wendelinskapelle in der Dorfmitte sind für viele Bewohner, speziell für die Kinder ein wichtiger Orientierungspunkt. Das Leben richte sich nach dem morgendlichen Läuten um 6.00 Uhr für den Beginn des Tages, ebenso wie nach dem abendlichen um 18.00 Uhr fürs Heimkehren oder Vespern.
Der optische wie geistliche Mittelpunkt des kleinen Wohmbrechtser Gemeindeteiles steht erst seit 1984 an seinem zentralen Platz an der Gabelung der Straßen.
Ca. um 1700 wurde am Ortsende Richtung Handwerks eine kleine Wegkapelle errichtet. Aufgrund zunehmender Baufälligkeit musste diese 1978 abgerissen werden. An ihrer Stelle steht noch heute ein Eisenkreuz.
Die Dorfgemeinschaft, allen voran Ortsheimatpfleger Hermann Hasel, war sich einig in der gemeinschaftlichen Errichtung einer neunen Kapelle. Großzügig stellten Xaver und Cillie Buhmann 1983 den Engelitzern ein schönes, sonniges Baugrundstück in der Dorfmitte zur Verfügung. Der Engelitzer Kapellenverein organisierte im Juli ein erstes Kapellenfest, das seit dieser Zeit jährlich im Frühsommer abgehalten wir und dessen Erlös für den Bau und den Unterhalt der Kapelle verwendet wird.
Aufgrund der zahlreichen Spenden wurde der Rohbau bis Oktober 1983 erstellt, der Innenausbau 1984 vollzogen. Durch die Planung und Bauleitung von Edmund Pahl, das Einbringen der Arbeitskraft und fachlicher Fähigkeiten vieler Engelitzer bis hin zur Erstellung der Zimmermannsarbeiten durch die Zimmerei Buhmann stellt die Kapelle ein echtes Engelitzer Gemeinschaftswerk dar. Kupferne Turmabdeckung und Glocke wurden von außerhalb gestiftet, das Glas für die Fenster stammt aus der ersten Kapelle der Wangener Kinderheilstätte.
Am 21.07.84 fand die kirchliche Weihe unter strahlendem Sonnenschein und mit vielen stolzen Engelitzern statt. Pfarrer Geiger, Pfarrer Dr. Steeb und Reiterpfarrer Hochgesang weihten die neue Kapelle dem heiligen Wendelin. Ein einfaches Holzkreuz, heute das Gedenkkreuz der 16 gefallenen Engelitzer, schmückte den Innenraum.
Für die endgültige Ausgestaltung wurde der namhafte Holzschnitzer Otto Kobel aus Seeg bei Füssen mit der Schaffung dreier Holzreliefs beauftragt. Seit der Weihe am 06.07.86 sind die eindrucksvollen Reliefs Mittelpunkt der schmucken Kapelle. Links wird der Patron der Kapelle, der hl. Wendelin als Hirte dargestellt, in der Mitte die Heilige Familie mit der Geburt Christi gezeigt und recht der Gnadenstuhl mit der Heiligen Dreifaltigkeit. Regelmäßig füllen Engelitzer die Kapelle mit Leben. Sei es zu den im wechselnden Familienkreis vorbereiteten Andachten am 1. Sonntag im Monat oder zum Rosenkranzgebet für Verstorbene.
Farbenprächtig geschmückt hat das von Familie Bilgeri und den Engelitzern gehegte Kleinod seinen festen Platz im Leben vieler Menschen, so wird Tradition fortgesetzt und Zeichen für ein gelebtes Miteinander gegeben.